Humanitärer Korridor

Soeben hat uns die folgende Nachricht der Deutschland-Vertretung der Demokratischen Selbstverwaltung von Nord- und Ostsyrien erreicht:

„Sehr geehrte Damen und Herren,

die Selbstverwaltung von Nord- und Ostsyrien beobachtet die aktuellen Entwicklungen in Aleppo sowie die möglichen Konsequenzen für den Nordosten und Gesamt-Syrien genau.Besonders besorgniserregend sind die aktuellen Angriffe protürkischer Islamisten auf kurdische und andere Minderheiten im Norden von Aleppo, in Tal Rifaat und der Shehba-Region. Dort leben unter anderem mehr als 80.000 Binnenvertriebene aus dem türkisch besetzten Afrin, die nun erneut vertrieben werden. Insgesamt ist die Sicherheit und Unversehrtheit von 200.000 Menschen gefährdet. In den letzten Stunden kriegen wir vermehrt Berichte von Übergriffen und Misshandlungen von Zivilisten durch die islamistischen Söldner. Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte berichtet von gezielten Tötungen kurdischer Zivilisten (Quelle: https://www.syriahr.com/en/350368/).

Inzwischen konnte ein humanitärer Korridor in die Städte Tabqa und Raqqa errichtet werden. Da die Lage dort sicher ist, erwartet die Selbstverwaltung in den nächsten zehntausende Geflüchtete dort und bereitet bereits Notunterkünfte vor. Diese Geflüchteten benötigen dringend humanitäre Hilfe. Die Deutschland-Vertretung der Selbstverwaltung nimmt Angebote für humanitäre Hilfe und Unterstützung entgegen und kann diese an die entsprechenden Stellen weiterleiten.

Die erneute, tragische Eskalation des Krieges in Syrien zeigt, wie wichtig es ist, einen Prozess der De-Eskalation zwischen allen Akteuren zu beginnen. Wir bekräftigen erneut unsere Bereitschaft zum Dialog mit allen syrischen und regionalen Akteuren, um die Stabilität Syriens und der ganzen Region wiederherzustellen.

Bei Interesse an weiteren Informationen steht die Deutschland-Vertretung der Selbstverwaltung gerne zu Ihrer Verfügung,

mit freundlichen Grüßen,

Khaled Davrisch

P.S.: Anbei finden sie eine aktuelle Erklärung des Außenbüros von Nord- und Ostsyrien“